Kann die Hüftarthroskopie bei Arthrose ein Kunstgelenk ersetzen ?
Nein, aber manchmal kann der künstliche Hüftgelenksersatz hinausgezögert werden.
Ein Kunstgelenk (= Total Endoprothese ) setzt man beim Vollbild der schmerzhaften Arthrose (= irreversible Gelenkszerstörung) ein,bei einem völlig zerstörtem Hüftgelenk wenn der Gelenksspalt komplett aufgebraucht ist.
Dieser Zustand kann nicht rückgängig gemacht werden.
Ein Kunstgelenk hat eine beschränkte Haltbarkeit.
Bei einem künstlichen Hüftgelenksersatz wird eine Gelenkpfanne in das Becken eingeschlagen, eingeschraubt oder zementiert.
Der Oberschenkelkopf wird im Schenkelhalsbereich abgesägt und das obere Ende des Oberschenkelknochens durch einen Metallschaft mit Kugelkopf ersetzt.
Der künstliche Hüftgelenksersatz ist mit Blutverlust, mehrtägigem Krankenhausaufenthalt und mehrwöchiger Rehabilitation verbunden.
Ein Kunstgelenk sollte so spät wie möglich nach Ausschöpfung aller kleineren gelenkerhaltenden (weniger belastenden) Möglichkeiteneingesetzt werden.
Die Hüftarthroskopie kann viele Probleme behandeln, die zu einer Arthrose führen - zB.:
1. schmerzhaft eingeschränkter Bewegungsumfang durch knöcherne Einklemmungen
- am Oberschenkel = CAM Impingement
- an der Gelenkspfanne = PINCER Impingement
2. Faserknorpel Risse = Labrumläsionen (ähnlich Meniskusverletzung im Kniegelenk)
3. freie Gelenkskörper (abgesplitterte Knorpelanteile)
Die Hüftarthroskopie (Gelenksspiegelung) erfolgt über 3-4 ca. 7 mm lange Einschnitte. Bei sachgerechter Durchführung (an einem spezialisierten Zentrum) ist die Komplikationsrate gering.
Der Patient kann nach einer Arthroskopie in den meisten Fällen am ersten Tag nach der Operation das Krankenhaus verlassen.